Die Idee und Planung

Mit dem Motorrad zum Nordkap


Mit dem Motorrad zum Nordkap. 22 Tage, rund 6.000km. Vom Harz, durch Schweden und Finnland zum Nordkap und durch Norwegen zurück.

Eine Tour, oder besser gesagt ein Abenteuer, auf dem wir ganz sicher an dem ein oder anderem Tag über die Idee zu dieser Tour fluchen werden und uns sicher das ein oder andere mal fragen werden, wie doof wir doch eigentlich sind, solch eine Tour zu machen.

Aber ganz sicher wird es auch eine Tour, auf der wir viele Erinnerungen, Erlebnisse und Eindrücke sammeln werden und so immer wieder gerne an dieses Abenteuer zurück denken werden.

Wir, dass sind mein Schwager Björn und ich (Tobias)

Da diese Tour für uns sicher ein einmaliges Erlebnis werden wird, habe ich mich entschlossen während der Tour einen Blog zu schreiben und unsere Erlebnisse festzuhalten.


Die Idee

Zuerst einmal, wie kam es überhaupt zu dieser Idee mit dem Motorrad zum Nordkap zu fahren?

Seitdem ich im Mai 2007 meinen Motorrad Führerschein gemacht hatte war immer mal wieder der Gedanke nach einem Motorrad Urlaub da. Durch viele Motorrad Zeitschriften und Reiseberichte hatten sich über die Jahre schon viele Ideen gesammelt. Im Sommer 2013 ging es mit meinem Dad in den Schwarzwald, aber ansonsten blieb es lediglich bei dem ein oder anderem verlängerten Wochenende.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2015 waren meine Schwester Sandra mit ihrem Mann Björn und ich bei meinen Eltern zum Essen.

Irgendwann am Nachmittag sprachen wir über unser alljährliches „Familien-Wochenende“, wo wir für 3-4 Tage zusammen weg fahren und wo es im nächsten Jahr hingehen könnte.

Sandra war gerade auf den Geschmack mit Kreuzfahrten gekommen und machte den Vorschlag, dass wir doch auch gemeinsam mal eine Kreuzfahrt unternehmen könnten. Die Abfahrt sollte am besten von einem deutschen Hafen sein und schon waren sie und unsere Mutter am gucken wo es hingehen könnte. „Wie wäre es denn mit dem Nordkap?“ war ihre Frage. Und irgendwie ohne großartig darüber nachzudenken war meine Antwort „Sagt mir wann Ihr dort seid, ich bin dann mit dem Motorrad da.“

Die anderen dachten wohl, dass ich Spaß mache, aber für mich war es ernst gemeint. Wenn nicht jetzt, wann dann? Nachdem Björn einige Minuten nichts dazu sagte, meinte er nur, dass er bei mir mitkommt. Und schon war das Ganze klar. Meine Eltern und Schwester fahren mit dem Kreuzfahrtschiff zum Nordkap und Björn und ich fahren mit dem Motorrad und treffen sie dann dort oben.

Jetzt stellte sich nur die Frage „Wann“? Für 2016 war es bereits zu spät um noch vernünftige Kabinen auf einem Schiff buchen zu können. Für 2017 hatten Sandra und Björn schon einen anderen großen Urlaub geplant. Also wurde 2018 festgehalten.

2016 begann und meine Mutter (wegen dem schaukeln des Schiffes) und ich glaube auch Björn hofften wohl irgendwie, dass es nur bei einer „Schnapsidee“ bleiben würde. Aber da hatten sie eindeutig die Rechnung ohne Sandra und mich gemacht. Wir hielten die Idee fest und verfolgten sie weiter.


Erste „ernsthafte“ Gedanken

„Mit dem Motorrad zum Nordkap? Naja, es sind schließlich schon viele andere dort hochgefahren, also sollte das doch kein Problem sein.“ So war jedenfalls mein erster Gedanke dabei. Schauen wir doch mal schnell bei GoogleMaps. Mit der Fähre von Kiel nach Göteborg und dann quer durch Schweden zum Nordkap, sind rund 2.400km. Zurück eine etwas andere Route, macht ca. 2.500km. Gesamt wären das also knapp 5.000km… ist ja machbar. Wie gesagt, erster Gedanke, da man sich mit dem Thema ja noch gar nicht auseinander gesetzt hatte.

Erst jetzt kam die Eingebung „Skandinavien? Schweden, Norwegen, Finnland. Riesige Länder“ und dort dann nur durchfahren? Da gibt es doch sicher noch mehr zum Anschauen. Wenn man schon mal in diese Richtung fährt, dann sollte man definitiv nicht mit „Scheuklappen“ auf direktem und schnellstem Weg nur hin und zurück fahren, sondern gleich noch mehr anschauen.

Nachdem dann Google heiß glühte und „Lofoten, Fjorde, Wasserfälle etc.“ auf einmal ein Begriff war, kam die Erkenntnis dass es definitiv mehr als 5.000km werden. Wohl eher 5.500km, oder sogar Richtung 6.000km. Mmmh, vermutlich sogar etwas mehr als 6.000km.

Schnell kam dabei die Erkenntnis, dass 2 – 2,5 Wochen echt eng werden könnten. Vor allem, da wir Chopper fahren und dadurch nicht so schnell unterwegs sein werden bzw. auch nicht so extrem lange Tagesetappen fahren werden, wie die meisten anderen, die solch eine Tour machen und Reiseenduros, Tourenmaschinen oder dergleichen fahren. Also wurde halt mit 3 Wochen geplant.

Björn wurde dabei allerdings sehr schnell klar, dass er ein ganz großes Problem hat. Seine Maschine, eine Suzuki M1800, die er im Laufe der letzten Jahre zu einem echten Eyecatcher umgebaut hat, sieht zwar echt klasse aus mit dem kurzen Heck, dem breiten Hinterreifen und den vielen anderen Umbauten und sie hat auch definitiv mehr als ausreichend Power, aber solch ein Custom-Umbau ist definitiv die falsche Maschine für solch eine Tour. Mittlerweile ist dieses Problem aber gelöst und in seine Garage ist eine Harley Softail eingezogen.


Es wird ernst

Ende 2017 wurde es dann ernst. Nachdem wir uns auf einen Termin geeinigt hatten, haben Sandra und unsere Eltern die Kreuzfahrt gebucht. Dadurch hatten Björn und ich das Datum, wann wir oben am Nordkap sein müssen und konnten für uns die Abfahrt etc. planen.

Zwischenzeitlich haben wir die Fähren „Kiel-Göteborg“ und für die Rückfahrt „Oslo-Kiel“ für die Überfahrten gebucht. Ab jetzt gibt es kein Zurück mehr. Am 10.08.2018 startet unser Abenteuer.

Dezember 2017 – Björn und ich haben unsere Tour fertig festgelegt, die einzelnen Tagesetappen geplant und die Unterkünfte gebucht.

Juni 2018 – Mittlerweile hab ich meine VL800 Intruder ebenfalls durch eine Harley Softail ersetzt. Da der Wunsch nach einer neueren Maschine schon länger im Raum stand, hab ich jetzt den Zeitpunkt genutzt.

Juli 2018 – Bei Björn und mir kommt so langsam die Vorfreude hoch. Nur noch einen Monat und dann geht unser Abenteuer endlich los.

Zurzeit sind wir dabei unsere ganze Ausrüstung etc. zu prüfen und noch die letzten Sachen einzukaufen. Die Maschinen kriegen noch in den nächsten 2 Wochen eine Inspektion und neue Reifen und dann sollten wir bald startklar sein.